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Albrecht III. von Mecklenburg war von 1364 bis 1405 König von Schweden und von 1395 bis 1412 regierender Herzog von Mecklenburg. Im Zuge des Krieges mit Margarethe von Dänemark um die schwedische Krone wurde er 1389 in der Schlacht bei Alse gefangen genommen. Erst mit dem Frieden von Skanör und Falsterbo im Jahr 1395 wurde er wieder freigelassen und musste in der Folge auf den schwedischen Königsthron verzichten.[1]

Leben[]

Namensvarianten: Albert von Schweden[2]

Lebensdaten: *um 1338 - † 31.März 1412 im Kloster Doberan bei Rostock[3]

Herkunft: Mecklenburg

Tätigkeitsgebiet: Mecklenburg, Schweden, Dänemark, Finnland

Verwandtschaft: Albrecht II. von Mecklenburg (Vater), Erich von Mecklenburg (Sohn), Albrecht V. von Mecklenburg (Sohn), Heinrich III. von Mecklenburg (Bruder), Magnus I. von Mecklenburg (Bruder), Johann I. von Mecklenburg-Stargard (Onkel), Johann IV. von Mecklenburg (Neffe), Albert IV. von Mecklenburg (Neffe)

Tätigkeiten[]

Aktivitäten als Fehdehelfer:

Albrecht III. von Mecklenburg trat in den folgenden Quellen als Auftragsgeber auf, die mit Gewaltanwendung auf See in Verbindung standen bzw. gestanden haben könnten:

  • Im Zuge des Kampfes um die schwedische Krone fuhr Albrecht III. von Mecklenburg am 10. November 1363 von Warnow nach Kalmar. Am 18. Februar 1364 wurde er bereits von den versammelten Großen in Upsala zum König gewählt. König Håkon von Norwegen war in der Folge zu einem Friedenschluss gezwungen, sein Vater König Magnus von Schweden stand mit Albrecht in Verhandlungen darüber.[4] Im Anschluss daran beauftragte Albrecht III. seinen Onkel Johann I. von Mecklenburg-Stargard mit einem Teil seiner Armee („vrunde“) zu den „dudeschen landen“ zu fahren, während er mit dem Großteil seiner Armee nach Finnland übersetzte, um den letzten Widerstand in Abo gegen ihn zu brechen. Mit der Schlacht bei Enköping am 3. März 1365, in der Albrecht III. den in der Zwischenzeit wiedererstarkten Magnus von Schweden und dessen Sohn endgültig besiegte, konnte Albrecht III. seine Herrschaft über Schweden endgültig sichern. Dies geschah u.a. mit Unterstützung der Städte Rostock und Wismar, die Albrecht mit Lebensmitteln über See versorgten.[5]
  • Nach dem ersten verlorenen Krieg gegen König Waldemar von Dänemark mit der Niederlage der wendischen Flotte vor Helsinborg und den darauf folgenden ungünstigen Waffenstillstandsbedingungen schmiedete der Hochmeister des Deutschen Ordens ein Bündnis zwischen den preußischen und holländischen Städten. König Albrecht III. von Schweden gab daraufhin seinem Vater, Albrecht II. von Mecklenburg, am 16. November 1367 den Auftrag Bündnisverhandlungen mit den Städten Lübeck, Rostock, Stralsund, Wismar und Greifswald aufzunehmen.[6] Am 13. Februar 1368 schlossen Albrecht II. und seine Söhne Heinrich und Magnus im Namen Albrechts III. mit Lübeck, Rostock, Stralsund, Wismar und deren Anhang ein Kriegsbündnis gegen König Waldemar von Dänemark und König Hakon von Norwegen (von zweijähriger Dauer für die wendischen und von einjähriger Dauer für die preußisch-süderseeischen Städte).[7] Greifswald schloss sich am 5. März diesem Bündnis an.[8] Albrecht verspricht den Städten zur Unterstützung 1000 Mann („dusent man ghewapent mit schepen“), die halben Einkünfte aus den zukünftigen Eroberungen in Schonen bis zur vollen Vergütung ihrer Kriegskosten auf weitere zwei Jahre, die Besiegelung ihrer vorläufigen schonischen Freiheiten und die Verpfändung der Schlösser Wittenburg und Ribnitz, sowie dem Gerichtsbann und einer Jahresrente von 350 Mark lübisch.[9] Die Flotte der ostseeischen Seestädte errang sehr schnell die Hoheit über den Öresund und die Sundregion, sodass Waldemar im darauffolgenden Jahr zum Friedenschluss gezwungen war.[10]
  • Während der Zeit der Gefangenschaft von Albrecht III. und seinem Sohn Erich nach der verlorenen Schlacht bei Alse 1389 verbündeten sich die Herzöge von Mecklenburg zusammen mit Albrechts Rat, den Rittern, Knappen und Städten des Landes Mecklenburg, insbesondere mit den Städten Rostock, Wismar, Bützow, Sternberg und Schwerin, gegen Margarethe und die Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden.[11] Während der Gefangenschaft Albrechts III. übernahm sein Neffe Johann IV. von Mecklenburg im Namen seines Onkels größtenteils die Organisation und Koordination im (See-) Krieg gegen Margarethe. In dieser Zeit wurden daraufhin die Häfen von Wismar und Rostock für all diejenigen geöffnet, „dy uff ir eygen ebynture wellen keren und varen, das riche czu Denemarken czu beschedigen“.[12] Jene Gewaltakteure, die zunächst im Namen Albrechts III. kämpften und in der Folge von ihren Gegnern als „Vitalienbrüder“ bzw. „seerover“ bezeichnet wurden.[13] Daraufhin häuften sich bei den Mecklenburgern, vor allem von preußischer Seite, Klagen und Beschwerden über Schäden, die dem gemeinen Kaufmann in der Ostsee durch die „Vitalienbrüder“ aus Wismar und Rostock zugestoßen seien.[14] Die hansischen Städte versuchten nun die Gefahr, die durch jene Gewaltakteure ausging, unter dem gemeinsamen Ziel der „Seeräuberbekämpfung“ zu bannen, wobei sie stets eigene politische Interessen in diesem Konflikt verfolgten.[15] Selbst nach dem politischen Friedensschluss im Jahr 1395 zwischen Margarethe von Dänemark und Albrecht III., in dessen Folge jener mit seinem Sohn und den übrigen Verwandten und Vertrauten freigelassen wurde, wurde der Konflikt der mecklenburgischen Gewaltakteure gegen Dänemark fortgesetzt.[16]
  • Albrecht III. sah sich in der Folge gezwungen seinen Sohn Erich von Mecklenburg nach Gotland zu entsenden, um die von dänischen Truppen und ihrem Anführer Swen Sture belagerte Stadt Visby, die durch Albrecht von Peccatel gehalten wurde und das letzte Gebiet seines ehemaligen schwedischen Herrschaftsgebietes darstellte, zu unterstützen. Erich besiegte in der Folge Swen Sture, der daraufhin auf die mecklenburgische Seite wechselte.[17] Am 26. Juli 1397 starb Erich von Mecklenburg auf Gotland.[18] Die „Vitalienbrüder“ unter Swen Sture schädigten weiterhin von Gotland aus dem gemeinen Kaufmann, sodass Albrecht III. mehrmals aufgefordert wurde, die See zu befrieden.[19] Er entsandte seinen Neffen Johann IV. von Mecklenburg mit zahlreichen Bewaffneten nach Gotland. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Konrad von Jungingen, mobilisierte daraufhin eine große Streitmacht und eroberte die Insel Gotland von den mecklenburgischen Truppen. Johann, Erich von Mecklenburgs Frau und Swen Sture mussten nach Räumung und Übergabe der Stadt Visby schwören, den gemeinen Kaufmann nicht mehr zu schädigen.[20]


Status: Herzog von Mecklenburg, König von Schweden

Fahrgemeinschaften:

Auftraggeber:

Angaben zu Schiff und Besatzung:

Sonstige Tätigkeiten:

Sonstiges[]

Nicht gefunden in:

Hanserecesse Abt. I, Bde. 6, 7, Abt. II, Bde. 1-2

Hansisches Urkundenbuch Bde. 1-3


Albrecht III. von Mecklenburg ist in folgenden Urkundenbüchern zu finden:

Hanserecesse Abt. 1, Bde. 1-5, 8

Hansisches Urkundenbuch, Bde. 4-6

Mecklenburgisches Urkundenbuch, XIII-XXV, 2

Jedoch stehen nur die unten angegebenen Quellen mit Gewaltanwendung auf See in Verbindung.

Quellen[]

Hanserecesse Abt. I, Bd. 1, 437, 438, Bd. 4, 53-55, 304, 336, 337, 438

Hansisches Urkundenbuch, Bd. IV, 109, 226, 242, 243, 248

Mecklenburgisches Urkundenbuch, XV, 9237, 9251, XVI 9702, 9744, 9750, XXII, 12290, 12293-12298, 12319, 12442, 12489, 12508, 12509, 12654, 12668, 12719, 12793, 12839; XXIII, 12910, 12926, 13158, 13282, 13291

Literatur[]

Jahnke, Carsten, Die Hanse, Stuttgart 2014.

Maybaum, Heinz, "Albrecht III." in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 167 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118647725.html.

Mohrmann, Wolf Dieter, "Albrecht III., Kg. v. Schweden", in: Lexikon des Mittelalters (Stuttgart: Metzler, [1977]-1999), Teilband 1, Sp. 314-315 (Brepolis Medieval Encyclopaedias - Lexikon des Mittelalters Online).

Rohmann, Gregor, Der Kaperfahrer Johann Störtebeker aus Danzig. Beobachtungen zur Geschichte der "Vitalienbrüder",  in: Hansische Geschichtsblätter 125 (2007), S. 77-119.


Einzelnachweise[]

  1. Maybaum, Heinz, "Albrecht III." in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 167 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118647725.html; Mohrmann, Wolf Dieter, "Albrecht III., Kg. v. Schweden", in: Lexikon des Mittelalters (Stuttgart: Metzler, [1977]-1999), Teilband 1, Sp. 314-315 (Brepolis Medieval Encyclopaedias - Lexikon des Mittelalters Online).
  2. MUB XXII 12719.
  3. Mohrmann, "Albrecht III., Kg. v. Schweden", Sp. 314.
  4. MUB XV, 9237, 9251; XXII, 12719; HUB IV, 109; HR I, 1, Versammlung zu Lübeck, 24. Juni 1366.
  5. MUB XXII, 12719, S. 453; HR I, 1, Versammlung zu Lübeck, 24. Juni 1366.
  6. HUB IV, 226; MUB XVI 9702; Jahnke, Carsten, Die Hanse, Stuttgart 2014, S. 171-173.
  7. HR I, 1, 437, 438; HUB IV, 242, 243; MUB XVI 9744, 9750.
  8. HUB IV, 248.
  9. HUB IV, 243.
  10. Jahnke, Die Hanse, 2014, S. 173.
  11. MUB XXII, 12290, 12293-12298.
  12. MUB XXII, 12319; Jahnke, Die Hanse, S. 178.
  13. MUB XXII, 12654, 12793, 12839; XXIII, 12910, 12926 u.a.; Rohmann, Gregor, Der Kaperfahrer Johann Störtebeker aus Danzig. Beobachtungen zur Geschichte der "Vitalienbrüder", in: Hansische Geschichtsblätter 125 (2007), S. 99.
  14. HR IV, 53-55, 304, 337; MUB XXII, 12442, 12489, 12508, 12509, 12668; Jahnke, Die Hanse, 2014, S. 178.
  15. Rohmann, Der Kaperfahrer Johann Störtebeker, 2007, S. 96-98.
  16. Rohmann, Der Kaperfahrer Johann Störtebeker, 2007, S. 88-89.
  17. HR I, IV, 438, Rohmann, Der Kaperfahrer Johann Störtebeker, 2007, 90.
  18. MUB XXIII, 13158.
  19. HR I, IV, 336, 438.
  20. HR I, IV, 438; MUB XXIII, 13282, 13291.

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