Prosopographie Wiki
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Hermann Wernersone aus Elbing geriet im Konflikt zwischen England und Stralsund zwischen die Fronten und verlor unrechtmäßig sein Schiff, wofür er Schadensersatz forderte. Er erhielt nach eigener Aussage zwar sein Schiff zurück, allerdings in schwer beschädigtem Zustand, weshalb er es nur noch verkaufen konnte. Der Vorfall wird mehrere Male in den Quellen geschildert, wobei unterschiedliche Schiffer als Täter genannt werden. Es gibt in den Quellen keine Hinweise darauf, dass er selbst als Fedehelfer aktiv geworden ist. Wernersone erwähnt freilich selbst, dass er auf dem Meer selbst sein Recht habe suchen wollen.[1] Ob er dies tat, bliebe zu klären.

Leben

Namensvarianten: Hermann Wernerson, Hermannus Wernersone [2], Hermannus Warnerson [3], Hermannum filium Werneri [4]

Lebensdaten: ~ um 1403

Herkunft: Elbing

Tätigkeitsgebiet: Nordsee

Verwandtschaft:

Tätigkeiten

Aktivitäten als Fehdehelfer:

  • In einem Klageartikel von 1403 wird der Engländer Willielmus Lye aus „Hythe“ beschuldigt mit einer aus Dover stammenden Mannschaft, nämlich Thomas Goldsmyth, Willielmus Dovette, Thomas Sende und Johannes Jewet, im Auftrag von Johannes Brandoun im selben Jahr Hermann Wernersone ein Schiff wiederrechtlich genommen zu haben. Der Wert des Schiffes soll 1210 Nobeln betragen haben. Das Schiff wurde nach Wynchelse gebracht, allerdings wurden 10 Männer laut Wernersones Aussage von Bord geworfen.[5]
  • In einem anderen Artikel von 1405 wird angegeben, dass sein Schiff 1403 von zwei Barken, eine unter dem Kommando von Laurencius Mundi im Auftrag von Johannes Barbour, beide Bürger Londons, die andere geführt von Willielmus Bigge im Auftrag von Johannes Imbrok aufgebracht worden sei. Er sei vor die Wahl gestellt worden entweder nach Hamthun in England zu segeln oder die Engländer würden sein Schiff stürmen. Da außer drei Männern alle über Bord geworfen wurden, scheint er sich dagegen entschieden und Wiederstand geleistet zu haben. [6] Eine sehr ähnliche Schilderung des Vorfalls findet sich auch im Hansischen Urkundenbuch, wobei die Formulierung leicht abweicht, da die beiden Kapitäne sein Schiff „wiedereingefangen“ hätten. [7]
  • Die englische Antwort auf seine Anschuldigungen besteht zunächst darin darauf zu verweisen, dass obwohl er die genannten Täter wohl ausreichend kannte noch Klärungsbedarf bestünde. [8] Man entscheidet sich dann scheinbar dafür Schadensersatz zu leisten, da man den Schilderungen aus Kunze 345, 13 glauben schenkt. [9]
  • Schlussendlich existiert noch eine eidesstattliche Aussage von 1407, in der Wernersone angibt vor der Küste von Wicht von einem Johannes Aske unrechtmäßig angegriffen worden zu sein. Es gelang ihnen anscheinend die Angreifer bis Hovede in Schach zu halten, wo sie allerdings auf Laurencius Mundi und Willielmus Lye trafen. Zusammen überwältigten die Engländer wohl die Mannschaft und wollten das Schiff nach Calais bringen. Auf Grund irgendwelcher Schwierigkeiten fuhr man jedoch nach Dover, wo Wernersone unter Androhung von Gewalt schwören musste das Schiff entweder nach Secanam oder Hampton (wahrscheinlich das Hamthun aus Kunze Nr. 345) zu bringen. Das Schiff wurde schließlich nach Cameram gebracht, wo die Ladung auf die drei Kapitäne verteilt wurde und es Wernersone gelang zu fliehen. Schlussendlich gibt er an wie er sich bei den Engländer über das Unrecht beklagte und als Ausgleich sein Schiff zurückforderte. Die Engländer gaben ihm das Schiff dann wohl auch tatsächlich, allerdings in schwer beschädigtem Zustand, so dass er es nur noch verkaufen konnte. [10]


Status:

Fahrgemeinschaften:

Auftraggeber:

Angaben zu Schiff und Besatzung:

Sonstige Tätigkeiten:

Sonstiges

Folgende Urkundenbücher enthalten keine weiteren Hinweise:

Francke, Otto (Hg.): Das Verfestungsbuch der Stadt Stralsund, Halle 1875 (Hansische Geschichtsquellen, Bd. 1)

Hakluyt, Richard: The Principal Navigations, Voyages, Traffics and Discoveries of the English Nation (...) (1599), Bd. 1, London/Toronto 1927.

Kunze, Karl (Hg.): Hanseakten aus England, 1275-1412, Halle 1891 (Hansische Geschichtsquellen, Bd. 6

Hanserecesse Abt. 1 Band 4 und 6, Abt. 2 Band 1

Quellen

HUB V, Nr. 621(1404)

Hanserecesse Abt. 1 Band 5, Nr. 440

Kunze, Karl (Hrsg.), Hanseakten aus England: 1275-1412, Hildesheim u.a. 2005, 154. Artikel: 317,15. 345,13. 346,8. 347, 10. 356.

Literatur


Einzelnachweise

  1. Kunze (Hg.), Hanseakten, Nr. 356.
  2. HansUB 5 Nr. 621,4; Kunze Nr. 317, 15
  3. HR 1,5 440, 14
  4. Kunze Nr. 345, 13
  5. Kunze Nr. 317,15
  6. Kunze Nr. 345, 13
  7. HansUB 5 Nr. 621,4
  8. Kunze Nr. 346, 8 und HR 1,5 440, 14
  9. Kunze Nr. 347, 10
  10. Kunze Nr. 356

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